
Reportage.
„Die Welt ist voll von Geschichten, die es wert sind erzählt zu werden.
Sei es auf großen Leinwänden in unseren Live Multivisionsshows, in Blogs, Magazinen oder auf anderen Plattformen. Wir sehen die Welt nicht nur durch unsere Kamera, sondern ebenso mit offenen Augen.“
Arctic Surf – When the sun hits the bay.
Eine fotografische Reportage aus Norwegen.
Die kleine Bucht im Herzen von Norwegens Küste lag den gesamten Winter über im Schatten. Ich war oft dort – die Kamera in der Hand, den Blick offen. Und doch blieb die Landschaft seltsam verschlossen, eingefroren in einer stillen Zwischenzeit.
Dann kam dieser Tag. Die Luft war klarer, fast erwartungsvoll. Und plötzlich geschah es: Die Sonne kehrte zurück – schob sich über den Bergrücken, ganz langsam, fast zögerlich. Und mit einem Mal war alles verwandelt.
Der erste Sonnenstrahl tauchte die Bucht in goldenes Licht. Schnee glitzerte, der Atem dampfte im Gegenlicht, das eisige Wasser schimmerte in zarten Farben. Für einen kurzen Moment war die Kälte vergessen – die Landschaft schien zu leuchten.
Ich fotografierte fast atemlos. Die Kamera wurde zum Mittel, das Unfassbare festzuhalten: dieses Licht, das so lange gefehlt hatte. Diese Stille, die plötzlich vibrierte. Und mitten in dieser Magie paddelten sie hinaus – eine Handvoll Surfer, umgeben von Eisschollen und frostiger Gischt, auf der Suche nach der perfekten Welle.
Arctic Surf erzählt von einem Tag, an dem das Licht zurückkehrte – und von dem Versuch, mit Bildern das einzufangen, was sich kaum beschreiben lässt: Die Magie eines Ortes im Erwachen.
Knüpfen für Bildung
Die Geschichte hinter den Armbändern auf Lombok
Auf der indonesischen Insel Lombok sieht man viele Kinder, die bunte Armbänder knüpfen. Oft vermuten Touristen dahinter organisierte oder sogar mafiöse Strukturen, weil die Muster der Armbänder sich häufig ähneln.
Ich wollte mehr darüber erfahren und hatte das Privileg, die Kinder und ihre Familien mehrere Tage mit meiner Kamera zu begleiten. Dabei durfte ich ihre Freude, ihren Stolz und den starken Zusammenhalt untereinander hautnah erleben.
Tatsächlich bringen sie sich die Knüpftechniken gegenseitig bei und tauschen ihr Wissen. Die Armbänder sind für sie eine wichtige Einnahmequelle, mit der sie ihre Schulgebühren bezahlen.
Hinter den farbenfrohen Mustern steckt nicht nur Handwerkskunst, sondern vor allem der Wunsch nach Bildung und Selbstbestimmung.
Zwischen Himmel und Bergen – Nomadenleben am Pamir Highway
Eine fotografische Momentaufnahme aus Tadschikistan
Entlang des legendären Pamir Highways, auf Höhen über 4.000 Metern, zieht sich eine karge, weite Landschaft. Steppen, Gletscherflüsse, schneebedeckte Gipfel – und mittendrin: kleine Jurten, kaum sichtbar im Wind und Licht dieser einsamen Region.
Hier leben seit Generationen halbnomadische Familien, die dem Rhythmus der Jahreszeiten folgen. Ihre Tage sind geprägt vom Umgang mit Yaks, vom Wetter, vom stillen Gleichgewicht mit der Natur.
An einem dieser Orte öffnet sich der Eingang einer Jurte. Drinnen ist es still und warm. Auf dem Boden liegt bunter Filz, in der Mitte dampft eine Schale mit Tee, daneben hausgemachter Yak-Joghurt – säuerlich, kräftig, einfach. Es wird geteilt, ohne viele Worte. Gastfreundschaft ist hier selbstverständlich.
Diese Begegnungen sind kostbar – nicht nur wegen der unglaublichen Offenheit, sondern auch, weil sie einen Blick in ein Leben gewähren, das zum Teil jenseits moderner Routinen existiert.
Die Reportage „Nomaden des Pamir“ erzählt in Bildern von einem Alltag zwischen Stein und Schnee, von Menschen, die mit dem Himmel leben – und von Momenten stiller Verbindung in einer der entlegensten Regionen Zentralasiens.
Kabelsalat unter Palmen – Elektriker auf Koh Samui
Eine fotografische Reportage über Strom, Improvisation und Handwerk im tropischen Inselalltag.
Koh Samui ist bekannt für weiße Strände, türkisfarbenes Meer und tropische Leichtigkeit. Doch über den Straßen spannt sich ein anderes Bild: dichte Stromleitungen, wild verknotete Kabelbündel, lose hängende Verbindungen – ein scheinbares Chaos, das zum Alltag gehört.
Hier arbeiten die Elektriker der Insel. Oft barfuß auf wackligen Leitern, mit Helm und Schraubenschlüssel, zwischen knatternden Rollern und tropischer Hitze. Ihr Arbeitsplatz: Strommasten im Dschungel, improvisierte Verteilerkästen an Strandbars, oder Hausdächer mit Blick aufs Meer.
Die Arbeit ist körperlich und fordernd, oft gefährlich – und zugleich geprägt von Pragmatismus, Kreativität und Erfahrung.
Die fotografische Reportage „Kabelsalat unter Palmen“ wirft einen Blick hinter die touristische Kulisse und begleitet Elektriker bei ihrem Alltag auf der Insel.